Westfalenliga: SV Westfalia – Lüner SV 2:1 (0:1) Die Soester Fußball-Historiker hatten gut zu tun am 2. Spieltag der Westfalenliga. Nicht nur hatten sich mehr als zwei Dutzend „Größen“ des Soester Fußballs der vergangenen Jahrzehnte zum ersten Westfalenliga-Heimspiel einer Soester Fußballmannschaft zum gemeinsamen Schauen verabredet. Sie erlebten mehrere historische Marken mit: erstes Heimspiel, erster Sieg (inklusive erster Punkte), erstes Tor (Kötter), erster Doppelpack (auch Kötter) – und einiges mehr. Auch für Simon Kötter persönlich war es eine historische Marke: „Ich kann mich nicht erinnern, jemals zwei Kopfballtore in einem Spiel gemacht zu haben.“ Der Mittelfeld-Motor stand für den Erfolg, ging – wie immer – voran als „Aggressiver Leader“. Auch wenn er früh gelb sah, tauchte er weiterhin dort auf, wo es zur Sache ging. Der Sieg war die Belohnung. „Das fühlt sich überragend an, es war ein hartes Stück Arbeit heute. Letzte Woche sind wir schon gut in die Liga reingekommen, wurden für eine gute Leistung nicht belohnt. Es haben Kleinigkeiten gefehlt. Diesmal sind wir belohnt worden“, zitiert ihn der Soester Anzeiger. Und zweimal wurde Simon Kötters Einsatz belohnt, wobei er „Köpfchen“ bewies: beim ersten Mal – knapp zehn Minuten nach der Pause, zu der es ärgerlicherweise 0:1 (1. Heimgegentor) stand (1. Heimpausenrückstand) – köpfte er einen Freistoß von Ecki Geisthövel (1. Scorer als Vorbereiter in der Westfalenliga) zum verdienten Ausgleich ins Tor (1. Tor und Kopfballtor). Unsere ERSTE hatte nach der grundsätzlich schon guten ersten Hälfte den Druck erhöht und nach dem Ausgleich noch nachgelegt. Und wieder schlug Simon Kötter zu, das zweite Mal war er sogar in der Entstehung beteiligt, als er Mario Jurss steil auf die Reise schickte. Der scheiterte zunächst am Torwart, bekam aber den zweiten Ball und bediente (1. Scorerpunkt als Vorbereiter aus dem Spiel heraus) Kötter in der Mitte. Tor (1. Doppelpack). Der SVW behielt das Spiel im Griff, ließ in der Schlussphase nicht mehr viel zu, in der die Gäste den Druck erhöhten. Dennoch: Die Defensive hielt stand, die mit Phillip Ratz, Elias Rienermann und Steffen Topp so erstmals als Dreierkette auflief. Und auch später mit einer 5:4:1-Formation brannte nicht viel an vor Kapitän Lukas Kasparek, sodass der 2:1-Sieg (1. Sieg nach Rückstand) eingetütet wurde. Florian Bartel (Trainer Lünen): Wir hatten uns viel vorgenommen, speziell nach der Niederlage gegen Holzwickede, wo viel gegen uns gelaufen ist. Wir hatten über 90 Minuten gesehen nicht die Eier in der Hose, um Fußball spielen. Wir haben uns versteckt. Warum, ist unerklärlich. Wir wurden von einigen Spielern enttäuscht, die auch schon höher gespielt haben. Wir gehen aus dem Nichts in Führung, hatten danach einen besseren Zugriff. Wir haben uns in der Halbzeit viel vorgenommen, aber davon ist nichts umgesetzt worden. Es war ernüchternd und enttäuschend. Wir haben zu wenig gezeigt gegen eine gute Westfalenliga-Mannschaft, die individuell und von der Art und Weise, wie sie Fußball spielen möchte, gut ist und nicht ohne Grund nach oben schielen möchte.“ Dustin Hamel (Trainer Soest): „Die Jungs haben Eier gezeigt und Fußball gespielt, haben sich nicht beeindrucken lassen. Wir wollten das erste Spiel in der Westfalenliga genießen. Jetzt passt auch das Ergebnis. In der ersten Hälfte ist es sehr unglücklich gelaufen, die bessere Mannschaft lag zurück. In der Halbzeit haben wir besprochen, was wir ändern wollten. Das war nicht viel und wir wollten geduldig bleiben. Die Jungs haben an sich geglaubt und sind ihrer Linie treu geblieben und haben den Lucky Punch gesetzt.“ SV Westfalia Soest: Kasparek; Ratz, Rienermann, N. Topp, Geisthövel (86. Drapacz), Toy (66. N. Neitzner), Kötter, Rebelo, L. Neitzner (76. Dybiec), Brenk (81. Ibrahimi), Jurss (90.+2 Tülpanov). Tore: 0:1 Lindner (12.), 1:1 Kötter (54.), 2:1 Kötter (64.)