Der zweite Anzug passt, aber er sitzt eben nicht ganz so gut wie der erste – diese Erkenntnis dürften die Kicker des SV Westfalia nach dem Spitzenspiel gegen den FC Iserlohn haben, das der Tabellenführer mit 3:2 (1:1) beim Tabellensechsten gewann.

Vor dem Spiel trennte die Mannschaft nur ein Punkt, auf dem Spielfeld auch gar nicht so viel, so dass Iserlohns Trainer Maximilian Borchmann nach dem Spiel „brutal glücklich“ war über den Sieg und eine Aussage tätigte, die vor einem knappen Jahr auch Mendens Trainer nach dem glücklichen Auftaktsieg in Soest tätigte: „Hier werden nicht viele Mannschaften gewinnen.“ Er lobte das Soester Spiel und sah seinen „Respekt vor einer komplex Fußball spielenden Mannschaft“ bestätigt.

Dabei kann das Spiel der Soester getrost auch unter dem Stichwort „Jugend forscht“ abgehakt werden. Mit Brenk, den Top-Brüdern, Mehlhorn, Hinne-Schneider, Becker, Rebelo und Jurss fehlte beinah eine komplette Startformation – aber die zweite Reihe machte es mit Unterstützung der A-Junioren Jonah Osterhoff und Arne Krick gut – allerdings nicht gut genug. Nach dem frühen Rückstand brachte Niklas Drapacz beim Startelfdebüt den SV Westfalia noch einmal zurück ins Spiel, nach der Pause bot Iserlohn aber die von Soests Trainer Hamel befürchtete hohe Qualität eines Spitzenreiters. Der Anschlusstreffer von Ratz kam zu spät.

Dennoch war Hamel nicht unzufrieden, der Stolz überwog: „Grundsätzlich bin ich mit der Leistung zufrieden. Für mich überwiegt heute, dass wir wieder junge Spieler eingebaut haben, die im vergangenen Jahr noch in der A-Jugend gespielt haben. Das macht mich als Trainer unheimlich stolz

SVW Soest: Kasparek; Rienermann, Ratz, Geisthövel, Drapacz, Dybiec (72. Osterhoff), Kötter, Geisthövel (77. Tülpanov), Toy (89. Krick), N. Neitzner (60. Degner), Ibrahimi (84. L. Neitzner).

Tore: 0:1 Hollmann (13.), 1:1 Drapacz, 1:2 Azirar (51.), 1:3 Annafai (58.), 2:3 Ratz (90.+1).