Aus im Westfalenpokal kam in der 97.Minute
Westfalenpokal, Achtelfinale: SV Westfalia – RSV Meinerzhagen 5:6 n.E. (1:1, 0:0).
Wie bitter war das denn? Der SV Westfalia hat einen weiteren Höhepunkt der jüngeren Vereinsgeschichte nach kuriosem Spielverlauf verpasst. Im Achtelfinale des Westfalenpokal, das die Soester zum zweiten Mal in Folge erreicht hatten, verloren sie gegen den Westfalenliga-Konkurrenten Meinerzhagen – und verpassen damit das Duell mit dem großen Nachbarn aus der Regionalliga West, den SV 08 Lippstadt.
Und bitter war besonders der Spielverlauf: Späte verdiente Führung – und der noch spätere Ausgleich. Dann das Aus in der Elfer-Lotterie.
Soest hatte ein klares Chancenplus, traf Pfosten (Mario Jurss in der 1. Halbzeit) und Latte (Steffen Hinne-Schneider in der 2. Halbzeit), hatte obendrein gute Chancen durch Torjäger Mario Jurss in Halbzeit eins, Lukas Brenk und den wieder genesenen Chrisb Rüther, der nach der Pause kam, in Halbzeit zwei. Doch wollte der Ball nicht rein.
Die Gäste, die zehn Tage zuvor beim 2:0-Sieg der Soester mehr oder weniger chancenlos waren, spielten besser, weil mutiger als im Meisterschaftsspiel, kamen jedoch in einem ausgeglichenen Spiel nur zu wenigen zwingenden Aktionen.
Soests Keeper Lukas Kasparek musste vor der Pause einen Freistoß von RSV-Kapitän Dissing aus dem Winkel fischen. In der zweiten Hälfte hatte Meinerzhagens Akhabach die Chance zur Führung, wurde im Eins-gegen-Eins mit Keeper Kasparek von diesem aber erfolgreich abgedrängt.
In der Schlussphase wurden beide Mannschaften mutiger, das Spiel entwickelte sich zu einem Schlagabtausch mit einem klaren Plus für Soest, das sich schließlich in der 86. Minute belohnte. Bennet Eickhoff bewies seinen Torriecher, als er am zweiten Pfosten lauernd einen Jurss-Freistoß über die Linie drückte.
Ob die Soester wohl schon vom Pokal-Hit mit dem SV 08 träumten? Auf jeden Fall befand sich die Defensive in einer Mischung aus Lässigkeit, Tiefschlag und Träumen, als Dissing in der 7. Minute der Nachspielzeit den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste.
Im Elfmeterschießen wurde Soests Yasin Toy zum tragischen Hauptdarsteller – alle anderen neun Schützen trafen. Und ließen so Meinerzhagen jubeln.
Soests Trainer Dustin Hamel: „Das späte Gegentor tut weh, aber kein Vorwurf an meine Mannschaft nach einem offenen Spiel.“
Meinerzhagens Trainer Mutlu Demir: „Das war ein glücklicher Sieg, Respekt für Soest.“
SV Westfalia: Kasparek; Rienermann, Ratz, Ibrahimi (67. Tülpanov), Jurss (67. Krick), Topp, Eickhoff, N. Neitzner (46. Rüther), Dybiec (67. Brenk), Hinne-Schneider (86. Irorobeje), Toy.
Tore: 1:0 Eickhoff (86.), 1:1 Dissing (90.+7).