Hamel-Elf verschläft die erste Hälfte bei 3:1-Niederlage

Westfalenliga: FC Lennestadt – SV Westfalia 3:1 (2:0).

Wie ausgeglichen die Liga ist, zeigte sich einmal mehr beim Gastspiel des SV Westfalia in Lennestadt. Der FC, als Vorletzter abstiegsbedroht, aber gut aus den Startlöchern ins neue Jahr gekommen, setzte gegen den Zweiten aus Soest seinen guten Lauf fort.

Nicht nur das Ergebnis passte, auch die Leistung. Der FCL kaufte dem SV Westfalia in der ersten Hälfte komplett den Schneid ab und war die klar bessere Mannschaft. Mehr Torchancen, brandgefährliche Offensive, überragendes Zweikampfverhalten, Laufstärke und kaum Soester Strafraumaktionen. Und all diese positiven Eigenschaften der Gastgeber führten auch zu Spielglück, da fast jeder kniffelige Ball irgendwie wieder bei den Gastgebern landete.

Kaum eine Mannschaft setzte dem Aufsteiger aus Soest in dieser Saison so zu wie die Lennestädter. SVW-Trainer Dustin Hamel hatte im Vorfeld vor den Qualitäten gewarnt, sich eigene Ideen zurechtgelegt, doch die funktionierten nur in Ansätzen. „Mit der Intensität, wie Lennestadt in den ersten 30 Minuten Fußball gespielt hat, konnten wir nicht mithalten. Es ist in Lennestadt auch einfach schwierig. Die haben hier in sieben, acht Spieler, die ihr Leben beim Verteidigen lassen und Räume eng machen. Und vorne drei absolute Spitzenspieler für die Westfalenliga. Der Matchplan ist für Lennestadt voll aufgegangen“, sagte Hamel.

Zu allem Überfluss half der SV Westfalia auch mit: Vor dem 1:0 leistete sich Nils Topp einen Fehlpass am eigenen Strafraum, beim 2:0 ließ sich der SVW komplett auskontern.

„Wir haben nicht einmal eine schlechte erste Hälfte gespielt, aber der Gegner war brutal, hat sehr intensiv Fußball gespielt. Ich hatte das Gefühl, jeder zweite Ball landet bei Lennestadt. Die waren brandgefährlich“, so Hamel, der sein Team „schwimmen“ sah, aber auch, wie sich sein Team wieder stabilisiert: „In den zehn Minuten vor der Pause haben wir wieder zu unserem Spiel gefunden.“

Und danach wurde es noch besser: „Wir haben in der Pause gesagt, dass wir Intensität reinbringen müssen – das ist uns gelungen. Und nach 60 Minuten war bei den drei Individualisten die Luft raus. Wir hatten mehr Spielkontrolle, machen auch das 2:1 und haben weitere Möglichkeiten.“

Das Spiel hätte durchaus kippen können. Lennestadt wirkte platt – und dann leistete sich Soest einen weiteren folgenschweren Fehler: Steffen Topp verlor im Eins-gegen-Drei den Ball – und ein letzter Konter der „schnellen Drei aus Lennestadt“ saß.

„Ich kann nur den Hut vor meinen Jungs ziehen. Sie haben versucht, das 2:0 noch zu drehen. Wir wussten, wenn wir ein Tor schießen, wird es dann nochmal knapp“, ging Hamel nicht zu hart ins Gericht mit seiner Mannschaft, die weiterhin Zweiter ist. Spitzenreiter Holzwickede ist aber nun vier Punkte enteilt.

SV Westfalia Soest: Kasparek; Ratz, Becker (65. Mehlhorn), Eickhoff, Dybiec (60. S. Topp), N. Topp, Hinne-Schneider, Rebelo (65. Rüther), Brenk, Jurss.

Tore: 1:0 Friedrichs (17.), 2:0 Selter (22.), 2:1 Kötter (76.), 3:1 Turhan (82.).